Anahita Thoms im MyGrandStory Podcast
Anahita Thoms GrandStory
Anahita Thoms zählt zu den wichtigsten Brückenbauerinnen unserer Zukunft. Als Top-Anwältin, als globale Handelsexpertin, als energische Botschafterin von sozialer Gerechtigkeit in der Welt. Das ist ihr Leitmotiv.
Kein Interview, Podcast oder Porträt – und es gibt einige davon – bei dem Anahita Thoms nicht darauf zu sprechen kommt. Sie wird genau da aktiv, wo Recht auf Politik trifft, und schafft Plattformen für Dialog, wo verschiedene Disziplinen miteinander verknüpft werden können… und müssen. Zug um Zug. Geradlinig in ihren Worten, und ebenso effizient, wenn es um die Umsetzung von internationalen Initiativen geht, die ihre beiden persönlichsten Mandate betreffen: Menschenrechte und eine nachhaltige Gesellschaft.
Was sie so geprägt hat? Die Erfahrungen der Familie, erzählt sie im MyGrandStory-Podcast, die vor dem Mullah-Regime im Iran fliehen musste, die Dankbarkeit eine neue Heimat in Deutschland gefunden zu haben und „dass wir es niemals für selbstverständlich erachtet haben, in einem Land zu leben, in dem es Rechtsstaatlichkeit gibt, Meinungs- und Versammlungsfreiheit.“
Sie wurde schon als Kind darin gefördert, ihr Jura-Studium hat die Weichen gestellt: mit ihrem Wissen und ihren Werten dazu beizutragen, aus der Welt einen gerechteren Ort zu machen.
Wer ist Anahita Thoms?
Anahita Thoms ist seit 2017 Partnerin bei Baker McKenzie, eine der größten international agierenden Anwaltskanzleien der Welt. Sie leitet dort die deutsche Außenhandelspraxis und ist seit 2019 zudem Mitglied des Lenkungsausschusses für Compliance & Investigations. Seit August 2023 ist sie Practice Group Leader der Public Law Group.
Da, wo es um internationale Themen geht, fühle sie sich wie ein Fisch im Wasser, hat sie einmal in einem Interview gesagt. Ihre rasante Laufbahn und ihr beeindruckendes Engagement außerhalb der Kanzlei sind mehr als ein Beweis:
Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen in Düsseldorf, 2007, arbeitete sie knapp zehn Jahre für die Kanzlei Freshfields in Berlin, Düsseldorf und mehr als drei Jahre in New York, eine Zeit an einem Ort, von der sie sagt, sie sei die prägendste gewesen für ihr Selbstverständnis als Juristin. Unter anderem, weil es dort selbstverständlich zur Kultur gehöre, Pro Bono-Aufträge anzunehmen, „gesellschaftliches Engagement ist seitdem ein wichtiger Teil meiner Arbeit.“
Anahita Thoms ist Vorstandsmitglied der Atlantik-Brücke, ein Verein, der die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Nordamerika fördert. Zudem gehört sie dem Lenkungsausschuss des internationalen Menschenrechtsausschusses der Juristenvereinigung ABA (American Bar Association) an. 2020, wurde sie – als einzige Frau neben Annalena Baerbock – in das Programm der Young Global Leaders des Weltwirtschaftsforums aufgenommen. Sie gehört zum Deutschen Komitee von Unicef und fördert als Beirätin die digitale Bildungsplattform Startup Teens.
Anahitas Sinn für Integrität und Fingerspitzengefühl ist sprichwörtlich, was sich darin verdeutlicht, dass sie sich Ende Februar 2023, vor Amtsantritt ihres Ehemanns als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, dazu entschieden hat, ihr Beiratsmandat beim Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung niederzulegen, um auch nicht im Ansatz den Anschein eines Interessenskonflikts zu wecken.
Wir sind uns jedoch sicher, dass Anahita, ähnlich wie unsere weitere GrandStory Ijad Madisch, auch in Zukunft zwischen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Brücken bauen wird, um den Standort Deutschland innovativer zu gestalten.
Anahita Thoms ist verheiratet mit Heiko Thoms, dem ehemaligen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Brasilien, der ab Ende April 2023 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium (BMF) wird. Sie haben zwei Kinder.
Auf dem Weg zur GrandStory
Es scheint, als habe Anahita das Geheimnis des Potterschen Portschlüssel für sich entdeckt. Ein magischer Transport, der ihr erlaubt, gefühlt jeden Tag an einem anderen Ort dieser Welt zu sein.
Gestern noch in Brasilia, glamouröse Gastgeberin beim Empfang der deutschen Botschaft und mitanpackend bei einem Kinderschutzprojekt in einem der ärmsten Viertel Brasiliens, heute bei der herCareer Messe in München, morgen zu Gast im Berliner Bundestag, dann fix zum Brave New Work-Talk in Hamburg.
Und zwischen all den eng getakteten, hochkarätigen Terminen findet sie Zeit wertvolle Posts, z.B. auf LinkedIn zu schreiben, politisches zu den Demonstrationen im Iran, emotionales zum internationalen Girls Day. Sie antwortet auf jeden Kommentar, regt Diskussionen an. Ist inhaltlich immer da, wo man jetzt sein muss.
Dass sie ganz schön viel macht, das findet sie selbst, „ich möchte das auch gar nicht schönreden.“ Aber auf der anderen Seite: Ihr Einsatz macht sie stark. Zunehmend merke sie, dass sie ihre Stimme und Präsenz nutzen kann, um auf Missstände aufmerksam zu machen und Dinge zu bewegen.
Durch ihre Mandant:innen, global agierende Firmen, bekommt Anahita Thoms Einblicke in komplexe Abläufe und Probleme, in Supply-Chains und Mitarbeiterführung. Sie hat sich selbst ein Bild gemacht, wenn sie untragbare Zustände – wie moderne Sklaverei – anprangert. Ihre Analyse ist scharf, und sie liefert selbstverständlich Lösungsvorschläge, die keine Wunschvorstellungen sind „ich bin ja keine Träumerin“, sondern umsetzbar.
Sie ist überzeugt, dass Unternehmen für die Zukunft besser aufgestellt sind, wenn sie compliant handeln, und da beginnt ihr Business. Sie hilft bei der Transformation. Detaillierte Kenntnis über Handelsbeziehungen, Machtstrukturen, Rechtslage, politische und wirtschaftliche Interessen, all das braucht sie als Basis für ihre Empfehlungen (und an dieser Stelle fragen sich die geneigten Leser:innen: wann schafft sie denn auch noch das? Antwort: Morgens um 6, wenn die Kinder noch schlafen).
Doch vor allem ihr multikultureller Hintergrund, sagt sie im MyGrandStory Podcast, habe sie gelehrt, Empathie zu entwickeln, um ihr Gegenüber besser verstehen zu können. Die Kenntnis unterschiedlicher Kulturen habe ihr geholfen, Themen schneller zu erfassen und nuanciert zu betrachten.
Sie glaubt an den kontinuierlichen Dialog. Und der Erfolg gibt ihr Recht. Ziemlich magisch, diese Frau, die aber kein Geheimnis macht aus ihrem How-to: Hart arbeiten. Ein starkes Netz aufbauen. Über den Tellerrand schauen. Zuhören. Sich selbst nicht so wichtig nehmen, dafür bürgerschaftlich engagieren. Last, but not least: Positiv in den Tag starten.
Das macht Anahita Thoms zu einer GrandStory
Es ist eine große Lerneinheit Anahita Thoms zuzuhören. Für alle, die erfahren wollen, wie das geht: so tough, wie smart und dabei noch warmherzig zu sein. Was das mit uns macht, wenn wir eine starke Vision haben. Was passiert, wenn wir bei den entscheidenden Menschen Gehör finden und selbst Entscheider:in werden.
Nicht zu Unrecht ist Anahita als Anwältin in das Young Global Leader Programm des World Economic Forum (Weltwirtschaftsforum) gewählt worden. Das ist keine bloße Anerkennung auf dem Papier, hier kommt jährlich eine (neue) internationale Gruppe von Expert:innen zusammen, nicht älter als 40, die in ihren Bereichen führend sind und darin trainiert werden, in Zukunft in einem starken Netzwerk gemeinsam Verantwortung zu tragen um, ja: die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Genau ihr Ding. Und wir können sicher sein, dass sie das so ambitioniert verfolgt, bis das alle auf ihrer Agenda haben.
Text: Andrea Ketterer
(c) Foto: Lauro Menezes Neto
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